Erlebnisbericht:

Unsere Eindrücke von den Wissensmanagementtagen 2024

3 gezeichnete Figuren mit Rucksack, Machete und Kompass
Vom 19. bis 20. November 2024 waren wir bei den Wissensmanagementtagen in Stuttgart. Mit einem neuen Veranstaltungsort und spannenden Diskussionen, war es eine großartige Gelegenheit, uns mit Fachleuten aus der Branche auszutauschen – auch wenn die Veranstaltung uns manchmal zum Nachdenken brachte.

Ein neues Zuhause

für die Wissensmanagementtage

Der Kongress fand in einer modernen, einladenden Location (dem GATE22 – Hybrid Studio) statt, die frischen Wind in die Veranstaltung brachte. Es war für uns bereits die vierte Teilnahme, auch wenn durch die Corona-Pause eine Ausgabe ausfiel. Dennoch fühlte es sich wie ein Heimspiel an, da wir uns mittlerweile als Teil der Community fühlen und uns immer wieder über viele bekannte Gesichter freuen.

KI überall – aber wie viel bringt das wirklich?

Das zentrale Thema war in diesem Jahr „Wissen meets KI“. In nahezu jedem Vortrag wurde das Thema angesprochen – manchmal so sehr, dass es fast überwältigend wirkte. Obwohl wir die Potenziale von KI schätzen, stellte sich für uns die Frage: Machen uns KI-Tools wirklich zu besseren WissensmanagerInnen oder sollten wir nicht den Fokus darauf legen, endlich wirklich die menschliche Intelligenz auszuschöpfen?
Eine kleine Anekdote lockerte die Stimmung: Die Moderation appellierte augenzwinkernd, KI – oder liebevoll „Kai“ genannt – nicht zu mobben. Das zeigt unser ambivalentes Verhältnis zur künstlichen Intelligenz: Wir vermenschlichen sie, anstatt uns auf den Austausch mit tatsächlicher menschlicher Intelligenz um uns herum zu konzentrieren und die KI als ein Werkzeug zu nutzen, das sinnvoll in den Arbeitsalltag eingebunden werden kann, wenn wir es richtig trainieren und einsetzen. Trotz beeindruckender technischer Möglichkeiten: Der Mensch und seine Fähigkeit, Wissen zu teilen, durch Interaktion, Erleben und Erfahren anzureichern ist nicht zu ersetzen.

Unser Beitrag:

Interaktive Wände für „Aha!“-Momente

 

 

 

Als Sponsoren brachten wir ein eigenes Format mit:

Interaktive Themenplakate, die Teilnehmende anregen sollten, ihre

Aha-Momente aus den Sessions festzuhalten und zu teilen.

Dazu stellten wir vier zentrale Kategorien auf:
1. Menschlich/Kulturell
2. Organisatorisch
3. Technisch
4. Strategisch

Mit Post-its und Stiften ausgestattet, hatten wir alles vorbereitet – sogar die Moderation pries unser Format mehrfach an. Dennoch war es überraschend, wie schwer sich Viele taten, ihre Gedanken festzuhalten.

Warum das Teilen von Wissen so schwierig ist

Unsere Wahrnehmung: Auch WissensmanagerInnen – die ExpertInnen für das Teilen von Wissen – haben Berührungsängste. Oft lag die Herausforderung darin, dass viele ihre eigenen Erkenntnisse für zu banal hielten oder unsicher waren, ob sie wirklich relevant sind. Ein Teilnehmer berichtete uns sogar, dass er Begriffe wie „Kultur des Teilens“ oder „Wissenstreppe“ gerade erst auf der Konferenz kennengelernt hatte – und dachte, solche „Basics“ seien nicht teilenswert.
Wir erkennen hier ein bekanntes Muster: Was für die Einen selbstverständlich ist, kann für Andere eine völlig neue Perspektive eröffnen. Das zeigt, wie wichtig es ist, Räume und Strukturen zu schaffen, die diese Unsicherheiten abbauen.

Unsere Erkenntnisse

Die Wissensmanagementtage boten uns nicht nur die Gelegenheit, Neues zu lernen, sondern auch unsere eigenen Ansätze zu reflektieren. Besonders bestätigt wurden wir in der Annahme: „Kultur folgt der Struktur“. Wer sich damit tiefer auseinandersetzen möchte, sollte mal einen Blick in Larman‘s Gesetze werfen. Hier gibt es dazu mehr.
Wenn wir wollen, dass Menschen anfangen, ihr Wissen zu teilen, müssen wir Strukturen schaffen, die dies fördern. Unsere interaktiven Wände waren ein kleiner Schritt in diese Richtung. Wir sorgten für die nötigen Ressourcen (Post-its, Stifte), erklärten den Sinn des Formats und machten die Wände sichtbar. Doch wie auch im Unternehmensalltag braucht es Zeit und Übung, um das Teilen von Wissen zur Routine zu machen.

Fazit: Ein spannender Blick in die Zukunft

Unser Erlebnis bei den Wissensmanagementtagen 2024 zeigt uns, dass Menschen trotz aller technologischen Fortschritte im Zentrum des Wissensmanagements steht. KI kann unterstützen, aber das Fundament bleibt eine starke, gelebte Wissenskultur. Ohne die, hat auch KI nichts zum Interpretieren.
Als Sponsoren sind wir stolz, mit unserem Format einen kleinen Beitrag zu leisten – und nehmen viele Impulse mit, um unsere eigene Arbeit und die unserer KundInnen noch besser zu machen. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!
Die Ausarbeitung der Aha-Momente folgt nächste Woche.
gezeichnete sandsurfing Figur in Beduinenkleidung