Nun ist es knapp zwei Monate her, dass ich die European Collaboration Summit in Wiesbaden besucht habe. Letztes Jahr fand die Veranstaltung, die auch #collabsummit genannt wird, in Mainz statt. Die Summit ist die weltweit größte, von der Community betriebene Konferenz. Wie jedes Jahr fokussiert sich die Summit auf den Modern Workplace, die aktuellen Technologien und nicht zu vergessen, auf die digitale Transformation. Dabei spielen die Tools nur eine Nebenrolle, denn das wichtigste dabei ist, diese im Arbeitsalltag sinnvoll und effektiv zu integrieren. Die Summit fand vom 27. – 29. Mai 2019 statt. Der erste Tag ist ganztätigen Workshops gewidmet und die restlichen beiden Tage sind vollbepackt mit interessanten und nützlichen Vorträgen zu den Themen Microsoft 365, Azure, SharePoint, Teams, OneDrive, Flow, PowerApps und Amazon Web Services (AWS). Die Workshops und Vorträge sind nicht nur etwas für Fortgeschrittene, sondern auch für jeden Anfänger in der digitalen Arbeitswelt. Das Publikum, welches aus 1500 Teilnehmern bestand, ist daher bunt gemischt.
Leider war es auch dieses Jahr nicht leicht, sich zwischen den einzelnen Vorträgen zu entscheiden, da die Auswahl wirklich groß war und die Interessen sehr breitgefächert sind. Zumindest fiel mir die Entscheidung für den Workshop am Montag etwas leichter ich musste mich nur für einen von elf (!) Workshops entscheiden. Da ich mich momentan intensiv mit Power BI beschäftige, war für mich klar, dass ich mich für den Workshop „Everything you wanted to know about Power BI (but were afraid to ask)“ entscheiden werde. Dieser wurde von den beiden MVPs (Most Valuable Professional (in der Community) – ist die höchste Auszeichnung von Microsoft) Jason Himmelstein und John White gehalten. Die beiden harmonieren zu zweit super und haben den Workshop sehr unterhaltsam gestaltet. Der Workshop war mehr auf Theorie und Demo ausgelegt, doch Fragen zwischendurch wurden immer sofort beantwortet. Die Kernthemen waren u.a. Power BI & SharePoint Online (welches aus der zuvor ausgefüllten Forms-Umfrage der Kurs-Teilnehmer resultierte), Power BI Modelle, Lizenzen und die unterschiedlichen Datenquellen. Hier waren zum Teil Fortgeschrittenen-Kenntnisse von Vorteil, dennoch war es für einen Power BI-Anfänger möglich bei den Themen mitzuhalten. Der Tag war für mich persönlich eine gute Gelegenheit, um zu sehen was Power BI wirklich kann und welche Potenziale sich noch verbergen. Dennoch reicht ein 8-stündiger Workshop nicht aus, um Power BI komplett zu verstehen, da dieses Tool einfach viel zu groß ist. Aber für alle, die einmal sehen wollen, wozu dieses Tool imstande ist – go for it! Ihr werdet es nicht bereuen.
Letztes Jahr waren wir nur bei den Vorträgen in Mainz, da wir erst am Montag angereist sind. Doch dieses Jahr wollte ich selbstverständlich an den Workshops am Montag teilnehmen, weshalb ich bereits am Sonntag nach Wiesbaden gereist bin. Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Da die #collabsummit größtenteils von Unternehmen gesponsert wird, sind die Ticketpreise für jeden erschwinglich. Dabei unterscheiden sich die Preise für die drei Tage (ein Tag Workshop + zwei Tage Vorträge) minimal zu den Ticketpreisen nur für die Vorträge. Jeder der die Möglichkeit hat, sich den Workshops am Montag zu widmen, sollte dies auch tun. Dort hat jeder nochmal die Chance in einer kleineren Runde seine persönlichen Interessen/Anliegen zu erfragen bzw. zu beantworten.
Die Vorträge, die ich mir angehört habe, handelten überwiegend von digitaler Transformation und SharePoint. Doch habe ich mir auch Vorträge über OneDrive, Teams, Flow und PowerApps angehört. Der große Vorteil der #collabsummit ist der, dass diese eine Woche nach der SharePoint Conference in Las Vegas stattfindet, auf welcher die neusten Features und Updates vorgestellt werden. Viele der dort sprechenden Speaker reisen direkt von Las Vegas auf die #collabsummit, um auch hier über die Neuigkeiten zu informieren. Auch wenn die #collabsummit den Fokus der digitalen Arbeitswelt nicht verliert, sind die Neuigkeiten zu den einzelnen Tools sehr interessant. Auch hier ist selbstverständlich wichtig zu wissen, was aktuell mit welchem Tool möglich ist. Insbesondere ist es bei uns im Projektgeschäft wichtig zu wissen, was die Tools können, um besondere Anforderungen und Wünsche unserer Kunden entsprechend umzusetzen. Die Mehrwerte der einzelnen Tools, wie z.B. Flow und PowerApps werden auch auf der diesjährigen Summit immer deutlicher – mit dem richigen Know-How können diese Tools viele unnötig manuelle Prozesse automatisieren und somit mehr Zeit fürs eigentliche Arbeiten schaffen. Diese Tools können erstaunlich viel – doch sobald das Thema Code hinzukommt, hört das aktive Zuhören bei mir leider auf. Ich bin kein Entwickler und will es auch nicht werden. Dennoch ist es auch hier schön zu sehen, wozu diese Tools mit ein paar Ergänzungen eigentlich fähig sind.
Die European Collaboration Summit ist eine faszinierende Veranstaltung, die man zumindest einmal im Leben besucht haben sollte. Gerade weil diese auf die unterschiedlichsten Zielgruppen ausgerichtet ist, findet jeder etwas für seine Interessen. Es wird immer wieder deutlich, wie wichtig der Mensch bzw. der Mitarbeiter in der digitalen Arbeitswelt ist und wie nebensächlich die digitalen Werkzeuge dabei sind. Die Kernaufgabe ist und bleibt dabei ein „Digital Mindset“ für die neue Arbeitswelt im gesamten Unternehmen zu entwickeln. Das ist durchaus leichter gesagt als getan, aber allen, die sich mit dem Thema digitale Transformation beschäftigen, lege ich diese Veranstaltung ans Herz. Sie ist von der Community für die Community auf die Beine gestellt worden.
Eins ist auf jeden Fall sicher – ich bin auch nächstes Jahr wieder dabei! Du auch?
Einige Eindrücke der diesjährigen #collabsummit:
European Collaboration Summit 2019 closing video